Urlaub an der mecklenburg-vorpommerischen Ostseeküste: Erleben Sie den 42 Kilometer langen, feinkörnigen Sandstrand auf der Insel Usedom – ideal für faszinierende Wanderungen und pure Erholung in malerischer Natur.
Die Insel Usedom liegt am nordöstlichsten Teil der deutschen Ostseeküste. Sie ist bekannt als Deutschlands sonnenreichste Insel und ist ein Paradies für Strandliebhaber und Naturfreunde. „Wie keine andere Destination in Deutschland steht die Insel Usedom für das Thema Strand“, sagt Michael Steuer, der Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH (UTG). Mit ihrem 42 km durchgehenden Sandstrand und dem gesunden Ostseeklima ist sie prädestiniert für eine erholsame Auszeit. Achtsamkeit für die eigene Gesundheit und „Zeit für sich“ gewinnen in der heutigen Gesellschaft laut Steuer zunehmend an Bedeutung. „In einer Auszeit bei uns auf der Insel kommt man zu sich selbst und kann den Alltagsstress hinter sich lassen“, sagt der UTG-Chef.

Wohltuend und sanft läuft es sich durch den weichen Ostseesand. Das beruhigende, ewige Rauschen der Wellen, die sanften Brisen des Meereswindes und die kreischenden Rufe der Möwen ergeben den erholsamen Wellness-Sound am Meer. Der feine Sandstrand, für den Usedom so berühmt ist, besteht größtenteils aus Quarzsand. Dieser Quarzsand ist fein gemahlenes Granitgestein, das durch jahrtausendelange Erosion und Verwitterung zu den charakteristischen, glatten Körnern geworden ist.
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Diese Sandkörner sind besonders kalziumarm und leuchtend weiß, was dem Usedomer Strand sein malerisches Aussehen verleiht. Ein hoher Anteil an Muschelkalk sorgt zusätzlich für die charakteristische Färbung und verleiht dem Sand seine besondere Weichheit, die bei jedem Schritt spürbar ist.
So gibt es viele Leute, die sich bereits auf den Weg machen, „den Strand von Swinemünde bis Peenemünde einmal für sich abzuwandern – als persönliche Challenge sozusagen“, erklärt UTG-Chef Michael Steuer, wenngleich es weniger darum ginge, die Tour in zwei, drei oder fünf Tagen bewältigen zu müssen. Sondern: „Der Weg ist das Ziel“ – und die Zeit, die man sich dabei für sich selbst nimmt.
Die Ostseeküste von Swinemünde bis Peenemünde
Die einzigartige Linie der Ostseeküste beginnt im Osten in der Hafenstadt Swinemünde, die sowohl polnisches als auch deutsches Flair miteinander verbindet. Hier lässt es sich hervorragend auf einen ausgiebigen Strandspaziergang einstimmen, indem man die weiße Mühlenbake besucht. Diese ikonische, zehn Meter hohe Landmarke am Ende der Westmole ist ein beliebtes Fotomotiv und bietet einen Blick auf die Einfahrt zum Hafen von Swinemünde. Von der Mühlenbake aus führt die zwölf Kilometer lange Europapromenade über die deutsch-polnische Grenze durch die Urlaubsorte Ahlbeck und Heringsdorf hindurch bis nach Bansin.
Neben ihrer beeindruckenden Bäderarchitektur trumpfen die drei Kaiserbäder mit ihren Seebrücken auf, die zu den Wahrzeichen Usedoms zählen. Die älteste, noch aus der Kaiserzeit erhaltene Seebrücke steht in Ahlbeck. Bundesweite Bekanntheit erlangte diese Sehenswürdigkeit mit dem markanten Türmchen-Restaurant durch die Komödie „Pappa ante Portas“ (1991), in der Loriot alias Vicco von Bülow Regie führte und die Hauptrolle spielte.

In Heringsdorf lohnt eine Verschnaufpause im umliegenden Küstenwald, der 2017 als Kur- und Heilwald zertifiziert wurde, und eine Art „grüne Apotheke“ ist. „Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Aufenthalt im Wald einen starken Einfluss auf das menschliche Immunsystem und die Psyche hat“, sagt Dr. Karin Lehmann vom Eigenbetrieb Kaiserbäder Insel Usedom. So rücke der Wald nicht nur als Klimaschützer, sondern zunehmend auch als Ort der körperlichen und seelischen Gesundheit in das Bewusstsein der Menschen.
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„Prächtige Kiefern, ein reicher Bestand an alten Buchen, ein ausgewiesenes Wegenetz mit speziellen Übungs- und Achtsamkeitstafeln zum Selbst-Aktiv-Werden zeichnen diesen Behandlungsraum in der Natur aus“, erklärt Dr. Lehmann. Die Waldmedizin gibt es rezeptfrei, ohne Nebenwirkungen – und auch für die Jüngsten: Denn Heringsdorf hat Europas ersten Kinderheilwald.
Das letzte der drei Kaiserbäder auf dieser Route der Ostseeküste ist Bansin, ein Ort, der ebenfalls für seine naturnahen Erlebnisse bekannt ist. Im Gebiet des „Gothensees“ lassen sich hier die schattigen Wälder erkunden oder einfach die Ruhe und die unverfälschte Natur genießen.

Nach den Kaiserbädern verjüngt sich Usedom zusehends in Richtung der Bernsteinbäder: Zwischen Zempin und Koserow ist die schmalste Stelle der Insel erreicht. Von dort aus können sowohl der Ostseestrand im Norden als auch das Achterwasser im Süden in wenigen Augenblicken erreicht werden. Mit dem Naturschutzgebiet Streckelsberg befindet sich in Koserow die höchste Erhebung (58 Meter) an Usedoms Küste.
Schon im 19. Jahrhundert machten Urlaubsgäste aus den umliegenden Seebädern gern Ausflüge zum Streckelsberg, um die Natur und Aussicht über die Ostseeküste zu genießen. Bei guter Sicht sind im Westen der Peenemünder Haken sowie die Insel Rügen zu sehen, und in östlicher Richtung die 3 Kaiserbäder, Swinemünde sowie die Steilufer der Nachbarinsel Wollin.
Die Insel Usedom entstand vor 5000 Jahren
Die Ostsee und die Landschaft Usedoms, wie wir sie heute kennen, formten sich erst vor ungefähr 5000 Jahren. Riesige Eismassen aus der letzten Eiszeit transportierten Gestein aus Skandinavien und hinterließen Endmoränen wie den Streckelsberg. Beim Abschmelzen des Eises und durch Landsenkungen entstanden Hügel, Täler und Strandlinien. Im Laufe der Zeit trugen Wellen und Wind weiter Material ab und bildeten Haken und Nehrungen, die zur heutigen Form der Insel führten.
Entlang des Usedomer Strands gibt es viele Angebote, sich sowohl kulinarisch als auch sportiv zu vergnügen. „Von Strandbars und Fischern, die ihre Produkte direkt vor Ort anbieten, bis hin zu Aktivitäten wie Jetski und Kitesurfen – Usedom bietet für jeden etwas. Auch unsere FKK-Strände, die in Ostdeutschland Tradition haben, sind ein Highlight“, sagt Krister Hennige, der in Zinnowitz und Zempin die Vineta Hotels Usedom betreibt.

Die Möglichkeit, am längsten deutschen Ostseestrand schiere 42 Kilometer barfuß spazieren zu können – ohne Unterbrechungen durch räumlich begrenzte Badebuchten oder Abschnitte mit Kiessand – eingebettet in eine unberührte Natur, macht für Krister Hennige „den Strand von Usedom attraktiver als vergleichbare Strände, selbst die auf Bali oder den Kanaren.“
Nach dem Ostseebad Zinnowitz folgen die bei Familien ebenfalls hoch im Kurs stehenden Ferienorte Trassenheide und Karlshagen. Die sanft abfallende Küste ist ideal für Kinder, die gefahrlos im seichten Wasser planschen können.
In Kienheide, kurz vor Peenemünde, endet der Usedomer Strand; hier spürt man die unberührte, wilde Schönheit der Insel, die in einem Naturschutzgebiet mündet.

Wie gut ein Bad im salzigen Meer tut, erklärt Dr. Karin Lehmann: „Die Nase wird frei, wir spüren, wie die Kraft der Wellen uns belebt, die Frische des Wassers uns aufweckt und das besondere Seeklima uns neue Kraft und Energie gibt.“
Viele denken bei der Insel Usedom natürlich an den Badeurlaub im Sommer. UTG-Geschäftsführer Michael Steuer findet eine Strandwanderung in der Nebensaison ebenso erholsam. „Eine frische Brise Ostseeluft – sich einmal richtig ‚durchpusten‘ lassen sozusagen – danach in die Sauna oder vor den Kamin, mit einem guten Buch und einem Glas Wein. Das ist Erholung pur!“
Ein Spaziergang zwischen Swinemünde und Peenemünde bietet die volle Vielfalt der Usedomer Küste: erlebnisreiche Seebäder, historische Bäderarchitektur, ruhige Strände und unberührte Landschaften. Der feine, weiße Sandstrand bildet die perfekte Kulisse für eine unvergessliche Reise entlang der Ostseeküste.
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