Seit zweieinhalb Jahren macht das Netzwerk Usedom Pur auf der Sonneninsel Usedom einen qualitativen Unterschied: Wer regionale Produkte schätzt, naturnahe Erlebnisse sucht und im Einklang mit Land und Leuten leben möchte, ist bei Usedom Pur goldrichtig aufgehoben.
Der folgende Beitrag über Usedom Pur ist bereits im Usedom Magazin 2024 veröffentlicht worden.
Segeln wie die Usedomer Fischer vor einigen Hundert Jahren. Mit einem Geländewagen zur wilden Inselsafari aufbrechen. Im Kanu oder auf dem Fahrrad aktiv bis in die entlegensten Winkel und Buchten vordringen. Wer Action, Spaß und Nervenkitzel sucht und wem der Sinn nach prickelndem Freiheitsgefühl und maximalem Lustgewinn steht, kann inselweit inzwischen auf eine Auswahl an qualifizierten Angeboten zurückgreifen. Usedom Pur heißt das neue Netzwerk, das naturnahe, regionale und nachhaltige Angebote an interessierte Gäste und Einheimische kommuniziert.

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Mit dem Segelschiff Weisse Düne in See stechen
„Neben Usedom-typischen Erlebnissen und Touren sind in dem Netzwerk Restaurants, Naturmanufakturen und Hofläden zu finden, die saisonale und regionale Produkte anbieten sowie überlieferte Rezepte lebendig halten“, sagt Michael Steuer, der Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH (UTG), die das Projekt gemeinsam mit dem Naturhafen Krummin federführend vorantreibt. Auf einem achtseitigen Flyer (siehe Seite 34) und der gemeinsamen Landingpage www.usedom.de/usedom-pur werden ebenjene Angebote präsentiert, die für Qualität auf und von der Insel stehen.
Die Idee für das Netzwerk Usedom Pur
Im Spätsommer 2022 ging das Netzwerk mit zwölf Partnern an den Start. Die Grundidee indes ist älter, stammt vom Naturhafen Krummin, bei dem Usedom Pur als internes Projekt damals bereits lief. „Unser Hafen ist an der Krumminer Wiek gelegen, man muss ihn kennen, drüber stolpern oder durch ein pfiffiges Marketing hergeholt werden“, erzählt Naturhafen-Geschäftsführer Frank Schmidt. „Das können wir nur durch gute Produkte.“ Als touristischer Leistungsträger bietet der Naturhafen Krummin drei Kernbereiche an: Beherbergung von Gästen, wasserseitigen Tourismus – dazu zählen Kanutouren oder Segeltörns auf dem Zeesenboot – und eine regional aufgestellte, nachhaltige Gastronomie.

„In vielen Gesprächen mit unseren Gästen haben wir über die Jahre festgestellt, mit welcher Erwartungshaltung sie bei uns Urlaub machen“, so Frank Schmidt weiter. Die Antwort darauf laute, Qualitätstourismus mit inseltypischen Erlebnissen. In zwei Worten: Usedom Pur! 2021 gewann der Naturhafen Krummin mit diesem Konzept den Usedomer Ideenwettbewerb. Keine zwei Jahre später hat sich das Netzwerk bereits etabliert und ist auf der Insel bekannt. „Usedom Pur trifft den Nerv der Zeit. Insbesondere unsere qualitätsbewussten Gäste und viele Insulaner suchen gezielt nach naturnahen, regionalen und authentischen Angeboten, die das ursprüngliche Usedom erlebbar machen“, zieht Michael Steuer (UTG) ein erstes Fazit.
Nachhaltigkeit als Kern der Philosophie
Für kulinarische Akzente aus der Region sorgen im Netzwerk beispielsweise die Inselmühle, die Bäckerei by Casa Familia, die Hofläden Kräuter-Verbena und Villa Kunterbunt, Usedomer Wild oder die Usedom-Destillerie. Unvergessliche Erlebnistouren garantieren unter anderem die Inselsafari, Insel-Tours, Segeltörns mit der Weißen Düne und dem Zeesenboot, Outdoor Usedom, die Historischen Rundfahrten Peenemünde und die Erlebnistouren Peenetal im Boot. Mittlerweile sind 20 Partner an Bord, und weitere haben ihr Interesse bekundet.

Zwei Mal im Jahr veranstaltet Usedom Pur ein Netzwerktreffen, bei dem Interessenten die Chance erhalten, sich zu informieren, aber auch zu präsentieren. „Sofern das entsprechende Angebot zum Netzwerk passt, freuen wir uns über weiteren Zuwachs“, sagt UTG-Chef Michael Steuer. „Uns geht es dabei in erster Linie um Qualität, nicht um Quantität.“ Die Entscheidung über die Aufnahme neuer Mitglieder trifft der Naturhafen Krummin als Projektträger in Zusammenarbeit mit der Usedom Tourismus GmbH. „Gemeinsam haben wir einen Kriterienkatalog entwickelt, in dem wir fragen: Wo ist der Sitz des Unternehmens? Welche Produkte werden angeboten, sind es regionale? Wie wird eingekauft? Und das für die Bereiche Erlebnis, Gastronomie und für die Kultur“, erklärt Frank Schmidt vom Naturhafen.
Das Thema Nachhaltigkeit ist dem Geschäftsführer des Hafens dabei besonders wichtig. „Wir legen absolut Wert darauf, dass sich unsere Lieferanten im Umkreis von ca. 50 bis 80 Kilometer befinden. Dadurch, dass wir an der Ostsee sind, ist das kein Umkreis, sondern ein Halbkreis.“ Dessen müsse man sich bewusst sein. Hochwertiges Lärchenholz für Reparaturarbeiten an den Steganlagen käme beispielsweise aus Buddenhagen, wenige Kilometer südwestlich von Wolgast gelegen. Gelebte Nachhaltigkeit ist, wie das Gespräch mit Frank Schmidt zeigt, eine recht komplexe Angelegenheit und weit mehr als nur ein Lippen- oder Marketing-Bekenntnis.

Gegen die Beliebigkeit der Freizeitangebote auf Usedom
Deutsche Innenstädte ähneln sich heutzutage, weil überall ähnliche Läden bzw. Ladenketten öffnen. Darunter leidet mancherorts die Individualität. Auch auf Usedom klagen seit einigen Jahren Einheimische und Gäste gleichermaßen, dass die Insel mit einer Unmasse an austauschbaren Angeboten überschwemmt werde, die relativ wenig mit Usedom zu tun haben. Dazu nochmals Frank Schmidt: „Ein Gast sagte mir mal, da ging es um eine Wanderausstellung von Mumien oder Transformers, das könne er sich auch im Gewerbepark Castrop-Rauxel anschauen; so etwas wolle er auf Usedom nicht sehen.“
Gegen die grassierende Beliebigkeit bei kommerziellen Angeboten setzt das Netzwerk ein Zeichen: Wo Usedom Pur draufsteht, ist garantiert auch nur das echte, inseltypische Usedom drin. Und zwar das, was der Erwartungshaltung vieler Gäste und Insulaner offenbar entspricht. „Wenn ich betrachte, wie dieses Projekt durch den Gast wahrgenommen und angenommen wird, dann ist Usedom Pur ein voller Erfolg“, sagt der Chef vom Naturhafen Krummin. „Ich bekomme durchweg eine positive Resonanz.“