Das Pommersche Landesmuseum Greifswald bewahrt rund 60 000 Exponate aus 14 000 Jahren Menschheitsgeschichte auf. Foto: Pommersches Landesmuseum

Das Pommersche Landesmuseum bereitet großes Jubiläum vor

Das kommende Jahr steht im Zeichen eines bedeutenden deutschen Malers: Caspar David Friedrichs Geburtstag jährt sich am 5. September 2024 zum 250. Mal. Das Pommersche Landesmuseum veranstaltet zu Ehren des in Greifswald geborenen Pinsel-Genies ein umfangreiches Programm.

Im Herzen der Hansestadt Greifswald lädt das Pommersche Landesmuseum ein. Hinter den klassizistischen Fassaden gilt das Motto: Museum und mehr! Das heutige Hauptgebäude nimmt die Dauerausstellungen zur Erd- und Landesgeschichte Pommerns sowie den gesamten Servicebereich mit dem Foyer, einem Café und dem Museumsshop auf. Der mittelalterliche Komplex um die Klosterbibliothek steht für Sonderausstellungen und Museumspädagogik zur Verfügung. Eine gläserne Museumsstraße nimmt den Tagungs- und Veranstaltungsbereich auf.

„Der berühmteste Pommer der Welt“

Seit 2022 hat das Landesmuseum mit Dr. Ruth Slenczka eine neue Direktorin. Deren wichtigstes Anliegen seit Amtsbeginn „ist die Galerie der Romantik und unser großes Programm zum Caspar-David-Friedrich-Jubiläum“, sagt Ruth Slenczka. Schließlich sei der bedeutende Romantiker ihrer Einschätzung nach der berühmteste Pommer der Welt!

Dr. Ruth Slenczka: Das Museum wird zu einem Ort der innovativen und erlebnisreichen Vermittlung von Werk und Bedeutung Caspar David Friedrichs. Foto: Pommersches Landesmuseum
Dr. Ruth Slenczka: Das Museum wird zu einem Ort der innovativen und erlebnisreichen Vermittlung von Werk und Bedeutung Caspar David Friedrichs. Foto: Pommersches Landesmuseum

Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (05.09.1774–07.05.1840) werde im Pommerschen Landesmuseum 2024 nicht nur die Galerie der Romantik eröffnet, „sondern das gesamte Museumsensemble zu einem Ort der innovativen und erlebnisreichen Vermittlung von Werk und Bedeutung Caspar David Friedrichs“, sagt die Museumsleiterin.

2024 ist das Caspar-David-Friedrich-Jahr

„Ein besonderes Anliegen ist uns dabei, das Landesmuseum als ‚Türöffner‘ mit den Inspirationsorten des Malers in seiner Geburtsstadt Greifswald und im ganzen Land zu verknüpfen.“ Neben der Ausstellung der Originale werde es einen Romantik-Parcours, eine offene Werkstatt zur interaktiven Auseinandersetzung mit Friedrich und der Romantik sowie eine Sonderausstellung „Caspar David Friedrich – Zeichenstunde. Die Greifswalder Sammlung“ geben.

Präsentiert würden zudem „Geburtstagsgäste“, einzelne hochkarätige Friedrich-Leihgaben aus renommierten Museen des In- und Auslands, so die Historikerin weiter. Hinzukäme ein „attraktives Begleitprogramm“ mit Vorträgen, Theater und viel Musik.

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Das Pommersche Landesmuseum bewahrt rund 60 000 Exponate aus 14 000 Jahren Menschheitsgeschichte auf. Foto: Pommersches Landesmuseum
Das Pommersche Landesmuseum bewahrt rund 60 000 Exponate aus 14 000 Jahren Menschheitsgeschichte auf. Foto: Pommersches Landesmuseum

„Das Jubiläum ist für uns eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung! Zu seinem Gelingen arbeitet das gesamte Team schon jetzt in allen Bereichen von Technik, Verwaltung und Marketing bis hin zur kuratorischen und wissenschaftlichen Arbeit auf Hochtouren. Wir sind dabei dankbar für das große Interesse und die Unterstützung durch Stiftungen und Förderinstitutionen“, sagt die Museumsleiterin.

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Das Pommersche Landesmuseum in der Hansestadt Greifswald bewahrt rund 60.000 Exponate aus 14.000 Jahren Geschichte, darunter nationales Kulturgut (wie der Croy-Teppich aus dem Jahre 1554) und mit Gemälden von Frans Hals, Caspar David Friedrich, Vincent van Gogh, Emil Nolde und anderen großen Künstlern Millionenwerte. „Unser Auftrag ist, das uns anvertraute Kulturgut für künftige Generationen zu erhalten. Dazu bedarf es klimatisierter Räume und konservatorischer Betreuung, die angesichts der Energiekostenexplosion immer unbezahlbarer werden“, sagt Ruth Slenczka.

Das Pommersche Landesmuseum plant 2023 eine Moor-Ausstellung

Laut der Museumsleiterin Ruth Slenczka ist Pommern berühmt für seine Naturräume und Landschaften: „In Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Moorzentrum widmet das Pommersche Landesmuseum daher 2023 einem dieser Naturräume, dem Moor, eine Sonderausstellung“, sagt sie. Eine der wichtigsten Moorlandschaften Pommerns sei die Moorlandschaft des Anklamer Stadtbruchs, durch die man auf die Insel Usedom gelangt.

Pommersches Landesmuseum plant für 2023 eine Ausstellung über den Naturraum Moor. Foto: Annemarie Maaß
Pommersches Landesmuseum plant für 2023 eine Ausstellung über den Naturraum Moor. Foto: Annemarie Maaß

„Während dieses Naturschutzgebiet bis heute Moorlandschaft ist, veranschaulichen die landwirtschaftlichen Nutzflächen an der Binnenküste der Insel die Kulturgeschichte der Trockenlegung der feuchten Böden“, erläutert Museumsleiterin Ruth Slenczka. „Mit der Niederlassung der ersten Menschen begann deren landwirtschaftliche Nutzung. Über die Jahrhunderte wurden der Torfabbau und die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren immer weiter intensiviert.

Was lange Zeit als Fortschrittsgeschichte galt, wird heute im Kontext der Klimakrise kritisch gesehen, denn für die CO2-Bilanz der Erde sind intakte Moore von entscheidender Bedeutung.“ Die Ausstellung öffne im Sommer 2023 eine Tür zur Geschichte und Gegenwart „eines der spannendsten Naturräume Pommerns“ und damit zugleich einer Landschaft, die für Usedom und das Stettiner Haff von entscheidender Bedeutung sei.

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