Das turbulente Ostsee-Städtchen Ribnitz-Damgarten liegt am Saaler Bodden und gilt als das Tor zur herrlichen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Der kultivierte Doppel-Ort bietet viele Ausflugsziele für die ganze Familie. Hier gibt es frische, salzige Luft, endlose Weite, kristallklares Wasser – und noch etwas, das süchtig macht.

Wer an der Ostsee einmal am Wassersaum zwischen Tang und Muschelresten einen Bernstein entdeckt hat, in dem sich gerade ein Sonnenstrahl fing, m u s s jetzt beim Strandspaziergang immer nach unten schauen.

Das Gold der Ostsee wird der Bernstein genannt - seit über Tausend Jahren findet man in der Region diese gelbgoldenen Schmucksteine. Und Ribnitz-Damgarten trägt seit 2009 den Ehrentitel Bernsteinstadt. Foto: © izuboky – stock.adobe.com
Das Gold der Ostsee wird der Bernstein genannt – seit über Tausend Jahren findet man in der Region diese gelbgoldenen Schmucksteine. Und Ribnitz-Damgarten trägt seit 2009 den Ehrentitel Bernsteinstadt. Foto: © izuboky – stock.adobe.com

Ribnitz-Damgarten ist seit Jahren im Bernsteinfieber

In Ribnitz-Damgarten, einem Städtchen auf halbem Wege nach Rostock und Stralsund, kann man sich seiner Bernstein-Leidenschaft professionell hingeben. Denn dort gibt es nicht nur das Deutsche Bernsteinmuseum, sondern dazu auch noch die riesengroße Schaumanufaktur der Ostsee Schmuck GmbH. Die beiden Einrichtungen sind auf das Beste dazu angetan, den vom Bernsteinfieber Infizierten durchdrehen zu lassen: Das Gold des Meeres in jungfräulichem Zustand, so wie es gefunden wird, bis hin zum Edelschmuck. Alles kann der Besucher bewundern und die Verarbeitung des fossilen Harzes dazu.

Blick auf die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten. Das Ostsee-Städtchen gilt als das Tor zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Foto: © Tilo Grellmann – stock.adobe.com
Ribnitz-Damgarten. Das Ostsee-Städtchen gilt als das Tor zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Foto: © Tilo Grellmann – stock.adobe.com

Seit 2009 trägt Ribnitz-Damgarten den offiziellen Titel „Bernsteinstadt“. Das Deutsche Bernsteinmuseum, das sich in der wunderbaren Liegenschaft des ehemaligen Klarissenklosters befindet, zeigt herausragende Exponate des Schmuck-Harzes und vermittelt in der Dauerausstellung „Bernstein – Gold des Nordens“ viel Interessantes zu seiner Natur- und Kulturgeschichte.

Kinder können im Museum mit Bernsteinen arbeiten

Attraktionen sind einmalige Bernsteineinschlüsse und Kunstwerke des 16. und 17. Jahrhunderts sowie künstlerische Bernsteinarbeiten der Gegenwart. Im „Kinder-Bernsteinland“ dürfen kleine Museumsbesucher Experimente anstellen wie Bernsteinschleifen oder Bernstein-Mosaike basteln. Dem Museum angegliedert ist die Ausstellung „Dame von Welt, aber auch Nonne“ zur Geschichte des einstigen Klarissenkonvents und späteren Adligen Damenstifts Ribnitz.

Die Bernsteinmanufaktur befindet sich im Ortsteil Damgarten. Sie geht zurück auch auf die Traditionen, als zu DDR-Zeiten im Volkseigenen Betrieb VEB Ostseeschmuck Gold des Meeres in großem Maßstab verarbeitet wurde. Heute befindet sich dort Europas größte Verkaufsausstellung für Bernsteinschmuck. In der Gläsernen Produktion besteht die einmalige Gelegenheit, die wichtigsten Stationen der Schmuckgestaltung kennenzulernen.

Sehenswerte Stadtkirche mit Spendengeldern saniert

Historisch gehörte Ribnitz einst übrigens zu Mecklenburg, Damgarten zu Vorpommern. Erst 1950 wurden beide Orte zu Ribnitz-Damgarten vereint. Zuvor waren es Werftstädte – 1832 wurde in Ribnitz die erste Schiffswerft gegründet. Und in den 1930er-Jahren siedelte sich im späteren Ribnitz-Damgarten die Rüstungsindustrie an. So nahmen 1935 die Flugzeugwerke ihren Betrieb auf.

Die stolze Marienkirche von Ribnitz-Damgarten wurde in den 1980er-Jahren mit Spendengeldern saniert. Heute zählt sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Foto: © aro49 – stock.adobe.com
Die stolze Marienkirche von Ribnitz-Damgarten wurde in den 1980er-Jahren mit Spendengeldern saniert. Heute zählt sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Foto: © aro49 – stock.adobe.com

Zu empfehlen ist ein Besuch der Stadtkirche St. Marien: Man kann den Turm, der 59 Meter hoch ist, besteigen und von dort einen Rundblick auf das Land an Ostsee und Bodden genießen. In den 1970er-Jahren war das Gotteshaus so heruntergekommen, dass die Gemeinde überlegen musste, die Kirche aufzugeben. Aber mit Hilfe von Spendengeldern aus den westdeutschen Schwesterlichen wurde sie von 1979 bis 1985 saniert.

Drei Ausflugstipps für die ganze Familie

Im Freilichtmuseum Klockenhagen werden alte Bauernhäuser, Kirchen, Schuppen, Scheunen und eine auch eine Mühle ausgestellt, die aus insgesamt 18 umliegenden Dörfern zusammengetragen worden. In diesem historischen Park haben Groß und Klein viel Spaß: Hier kann man miterleben, wie Oma und Opa einst den Acker bestellt oder Werkzeuge geschmiedet haben. Wechselnde Ausstellungen sowie viele aktuelle Veranstaltungen geben dem Freilichtmuseum zusätzlichen Pepp. (Telefon: 03821 2775)

Eines der größten Regenmoore des Landes Mecklenburg-Vorpommerns liegt bei Ribnitz-Damgarten. Im Infozentrum Wald und Moor erfahren Interessierte alles über das küstennahe Ribnitzer Große Moor, das eine Fläche von 275 Hektar hat und zum Stadtforst Ribnitz-Damgarten gehört. Das Infozentrum ist im Ortsteil Neuheide (Telefon: 038206 14444).

Ein Besuch in Ribnitz-Damgarten lässt keine Wünsche offen.
Gute und günstige Unterkünfte finden Sie hier

Der Saunabereich der Bodden-Therme ist im mediterranen Stil, das Freizeitbad lockt kleine und große Badegäste mit einem Wellenbecken, Rutsche, Sprunganlage sowie einem 25 Meter langen Sportbecken. Auf insgesamt 600 Quadratmeter Wasserfläche bietet die Anlage beste Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung aber auch für den Schul- und Vereinssport. Besonders zu empfehlen ist die Mitternachtssauna, die immer am ersten Freitag im Monat zwischen 21 Uhr und 1 Uhr morgens stattfindet. (Telefon: 03821 3909961)

Über die Jahre hat sich Ribnitz-Damgarten zu einem Juwel vor der Ostseeküste entwickelt. Und die Stadt ist das Tor zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen an der Ostseeküste, der Halbinsel Fischland Darß Zingst.

Text: Hartmut Nieswandt/sis

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