Urlaub auf dem Fischland-Darß-Zingst. Zwischen den Ostseebädern Prerow und Zingst haben die Strände Südseequalität.

Vom Fischland-Darß-Zingst sind die Menschen seit jeher fasziniert

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist so viel mehr als nur ein Geheimtipp für Urlaub im eigenen Land. Denn hier zeigt sich die Ostseeküste von ihrer schönsten Seite. Diese herrlichen Strände, beispielsweise zwischen den Ostseebädern Prerow und Zingst, haben Südseequalität. Unsere Autorin Dominique Cîrstea denkt oft zurück an unvergessliche Sommertage auf dem Darß.

Meine Erinnerungen an den Darß sind geprägt von stundenlangem Plantschen im Meer, Barfußlaufen auf heißem Sand, prickelnder Zitronenlimonade aus dem Campingkühler und viel Spaß. Ich begebe mich auf eine Reise – zurück zu den Orten, die ich in meiner Kindheit so sehr lieben gelernt habe.

Urlaub auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst
Urlaub im Ostseebad Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst Foto: © Sina Ettmer – stock.adobe.com, Aufmacherbild: © Haiderose – stock.adobe.com

Immer mehr Deutsche verbringen ihren Urlaub an der Ostseeküste. Hier finden Sie Die besten Unterkünfte auf dem Fischland-Darß-Zingst.

Mit dem Bus geht es von Stralsund über Barth nach Prerow. Als ich aussteige, breitet sich dieses Gefühl in mir aus: Ein bisschen wie Verliebtheit und Fernweh zugleich. Seit jeher sind Menschen fasziniert von Fischland-Darß-Zingst. Ihre schier unberührte Natur, die Vielfalt an Flora und Fauna und der romantische Touch reetgedeckter Häuser ziehen jährlich Reisende aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Wind, Sand und Wellen formten aus den ehemals eigenständigen Inseln über Jahrzehnte ein Konglomerat aus kilometerlangen Stränden, Dünenlandschaften und Wäldern.

Auf dem Fischland-Darß-Zingst verläuft die Landesgrenze

Heute bildet der Darß den mittleren Teil der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst. Zwischen Ahrenshoop und Althagen verläuft die bis zum Jahr 1945 bestehende Grenze zwischen dem vorpommerschen Darß und dem, historisch zu Mecklenburg gehörenden, Fischland. Die Luft ist erfüllt von einem unverwechselbaren Geruch. Eine Mischung aus dem Duft harzender Nadelbäume und dem Salz des Meeres. Ich leihe mir ein Rad und fahre entlang der Dünen, die hier und da den Blick auf das angrenzende Meer freigeben. Der Wind weht mir fast meinen neuen Fischerhut vom Kopf (den ich mir nicht aus modischen Gründen zugelegt habe), der seinen Dienst als Sonnenschutz sehr ernst nimmt.

So riecht die Ostsee: Die Küstenluft auf dem Darß ist eine Mischung aus dem Duft harzender Nadelbäume und dem Salz des Meeres.
So riecht die Ostsee: Die Küstenluft auf dem Darß ist eine Mischung aus dem Duft harzender Nadelbäume und dem Salz des Meeres. Foto: © Jochen – stock.adobe.com

Ich mache einen kleinen Abstecher auf die Seebrücke und beobachte eine Schar Möwen dabei, wie sie den vorbeilaufenden Urlauberinnen und Urlaubern Pommes oder Eiswaffeln stibitzen. Die frechen Vögel fliegen kreuz und quer durch die Menschenmenge, viele von ihnen erfolgreich mit Beute im Schnabel. Ich hole mir Crêpes – die ich so gleich vor den kreischenden Flugobjekten verteidigen muss – und mache mich auf gen Westen zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, die ihren Namen zurecht trägt. Obwohl sich das Meer hinter den Dünen versteckt, ist das Wasser stets nah.

Leuchtturm aus Rotem Backstein mit seinem eigenen Charme

Auf dem Vogelturm habe ich eine atemberaubende Aussicht über die Umgebung. Die Ostsee, die Sandstrände, der angrenzende Wald. Blau, Weiß und Grün – das sind die Farben, die den Darß für mich am besten beschreiben. Von hier aus ist auch der 1849 in Betrieb genommene Leuchtturm in Born am Darß ersichtlich. Roter Backstein, statt der, für Leuchtfeuer bekannten, Weiß-Roten Streifenoptik. Auch das hat seinen eigenen Charme. Besonders schön ist der nahe liegende Weststrand. Abgeschieden von jeglicher Zivilisation und umspielt von tosendem Wind, kann man hier einsame Plätze zum Sonnenbaden finden.

1849, vor fast 175 Jahren wurde der Leuchtturm in Born am Darß in Betrieb genommen.
1849, vor fast 175 Jahren wurde der Leuchtturm in Born am Darß in Betrieb genommen. Foto: © Sinuswelle – stock.adobe.com

Noch mehr Reportagen von der Ostseeküste können Sie bei unseren Meckpomm-Tipps nachlesen.

Im Frühjahr und Herbst locken die Kranichzüge besonders viele Naturfans hierher. Bis zu 40.000 Tiere halten sich in dieser Zeit in und um Fischland-Darß-Zingst auf. Die Halbinsel gilt damit als der größte Kranichrastplatz Europas. Kein Wunder also, dass viele auf den Spuren des Glücksvogels sind, um vielleicht hier ihre Erfüllung zu finden. Quer durch den Darßer Wald mache ich mich auf, zurück nach Prerow. Nahe des Prerower Strandes steht meine Unterkunft: vier dünne Wände, ein Reißverschluss.

Leichtigkeit aus Kindertagen auf dem Fischland-Darß-Zingst wiedergefunden

Ich krabbele in das aufgeheizte Zelt, krame eine warme Flasche Zitronenlimonade und ein Handtuch aus meinem Rucksack und begebe mich zum Strand. Die Wellen wiegen sich rauschend im Wind, das Kreischen der Möwen über mir erklingt in unregelmäßigen Abständen. Manch anderer ist auf der Suche nach schönen Souvenirs oder dem perfekten Fotomotiv. Für mich ist beides eher Nebensache. Dieses Gefühl von Leichtigkeit aber, das ich aus Kindertagen so sehr kenne, das habe ich hier wiedergefunden. Dominique Cirstea