Auf die Fahrräder, fertig, los! Wer einen bewegten Urlaub sucht, ist auf der Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß-Zingst genau richtig. Ein absolutes Juwel für jeden, der mit dem Drahtesel auf Erkundung gehen möchte. Denn hier gibt es alles, was das Radlerherz im Entspannungsmodus erfreut.
Rügen, Usedom oder doch lieber die Halbinsel Fischland Darß-Zingst? Alle drei sind wunderschöne und beliebte Urlaubsregionen an der Ostseeküste. Die Wahl ist also keine leichte. Es sei denn, das Fahrrad soll im Urlaub das Fortbewegungsmittel Nummer 1 sein. In diesem Fall ist das Fischland ganz klar in der Favoritenrolle. Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen: Auf dem Darß macht das Radfahren richtig Spaß. Ohne übertreiben zu wollen, es ist ein wahres Paradies für Radausflügler. Mit dutzenden gut ausgebauten Wegen, die wirklich viel Abwechslung versprechen – asphaltierte Deichradwege hier, grüne Nationalparksandwege dort, malerische Alleen im Küstenvorland und Querfeld ein über romantische Feldwege. Das schreit doch förmlich nach unzähligen Radwandermöglichkeiten, die, und das wollen wir an der Stelle nicht verschweigen, größtenteils auch was für ungeübte „Neuaufsteiger“ sind.

Der Darß bietet interessante Radtouren für jedermann
Nehmen wir zum Beispiel die Fischland-Tour, nicht zu lang und nicht zu kurz. Insgesamt sind es 13 idyllische Kilometer ums Fischland, die einen tollen Blick über den Bodden im Gepäck haben. Nicht vergessen wollen wir dabei die historischen und kulturellen Orte wie auch Plätze entlang des Weges. Den Ausgangspunkt für diese Tour bildet übrigens das Ostseebad Wustrow, besser gesagt der Hafen. Von dort geht es über eine befestigte Straße ins kleine Barnstorf. Die nächsten Wegmarken sind dann Niehagen und Althagen.
Für alle Radfreunde gibt es hier exklusiv eine weitere Tour: Von Wismar zur Insel Poel
Hier vielleicht ein kurzer Geschichtsexkurs. Im 20. Jahrhundert waren beide Ortschaften inspirierende Heimstätten für einige bedeutende Künstler, etwa für Bildhauer Gerhard Marcks und den Maler Fritz Koch-Gotha. Auch Käthe Miethe schrieb hier ihre Heimatgedichte. Wer jetzt erstmal eine kleine Pause einlegen möchte, um die neuen Erkenntnisse auf sich wirken zu lassen, kann das gut am Hafen von Althagen tun, der bestens für eine Rast geeignet ist. Die Halbinsel Fischland Darß-Zingst glänzt nämlich nicht nur mit toller Natur und Kultur, sondern auch mit vielen gemütlichen Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen.
Der historische Grenzweg eröffnet einen prächtigen Panoramablick
Ausgeruht und gestärkt können dann die weiteren Kilometer der Tour über das Fischland-Darß-Zingst in Angriff genommen werden. Diese führen nun über den Hafenweg und die Bäderstraße bis hin zum historischen Grenzweg von Ahrenshoop, an dessen Ende sich schließlich ein prächtiger Panoramablick auf die Ostsee eröffnet. Und wer noch ein wenig Kraft in den Beinen verspürt, sollte einen kurzen Abstecher zum Bakelberg nicht außer Acht lassen. Immerhin ist er mit seinen 18 Metern die höchste Erhebung der Halbinsel. Und ein fantastischer Ausblick die Belohnung des Aufstiegs. Herrlich ist auch der Blick auf das Fischländer Steilufer von der Seebrücke Wustrow aus, die eine weitere Etappe markiert. Am Fuße der Wustrower Kirche, die früher vielen Seefahrern als Orientierung diente und jetzt den Weg zurück zum Hafen weist, endet sodann die Tour.

Weitere sehr empfehlenswerte Radtouren sind im Übrigen die Darßtour (29 km), die Zingsttour (43 km), Rund um die Vinetastadt Barth (31 km) und Rund um den Bodden mit stolzen 81 km. Wer mehr zu den einzelnen Touren wissen möchte, sucht am besten den Draht zum Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst (Tel. 03821-889260, info@tv-fdz.de) oder schaut einfach mal auf der Seite www.fischland-darss-zingst.de/aktivitaeten/aktiv-in-der-natur/radwandern/ vorbei.
Große Regionalkarten helfen unterwegs bei der Orientierung
Hilfestellung für Radtouristen gibt es indes nicht nur im virtuellen Netz, sondern auch direkt am Wegenetz der Halbinsel Fischland Darß-Zingst. So finden sich an jeder wichtigen Kreuzung Wegweiser, die die genauen Entfernungen ebenso für kleinere Orte anzeigen. Zusätzliche Orientierung liefern große Regionalkarten an den touristischen Hotspots. Das nimmt so manchen Urlauber die Sorge, sich auf den doch sehr weitläufigen Radstrecken zu verlaufen oder besser gesagt zu verfahren.

Und wer ohne Sorge radelt, kann am Ende auch die Schönheiten der Umgebung vollends genießen. Im Herbst wartet zum Beispiel ein besonderes Naturschauspiel, sind hier viele, sehr viele Kraniche anzutreffen. Bis zu 60 000 sind es, die von September bis November in den Boddengewässern rasten. Ein weiteres faszinierendes Schauspiel ist die Hirschbrunft in der Dünenlandschaft am Darßer Ort. Aber auch eine geografische Besonderheit hat die Halbinsel an der Ostsee zu bieten. Laut des in Barth lebenden Journalisten Frank Burger verläuft nämlich die Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern quer durch Ahrenshoop. Derlei interessante Insider-Tipps liefert übrigens sein Buch „Fischland, Darß und Zingst für Klookschieter“. Ein Blick hinein lohnt sich.
Text: Danilo Vitense