Das 31. Usedomer Musikfestvial startete zum Sommerausklang mit dem Sonderkonzert „Nordic Swans“ des Baltic Sea Philharmonic. Drei Wochen steht die Insel Usedom im Zeichen feinster klassischer Musik und jazziger Lebensfreude. An den schönsten Spielorten dürfen sich Musikfans auf hochkarätive Konzerterlebnisse freuen – mit Hauptaugenwerk diesmal auf das Nachbarland.

In diesem Jahr rückt das Usedomer Musikfestival Polen ins Rampenlicht und präsentiert Stars und musikalische Schätze aus dem Nachbarland. Den feierlichen Auftakt der Festivalsaison bildete vorab das Sonderkonzert „Nordic Swans“ des Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristjan Järvi am 14. September. Zu den Höhepunkten des Festivals zählen das Eröffnungskonzert am 22. September mit Star-Countertenor Jakub Józef Orliński und dem Barockensemble Il Pomo d’Oro sowie das Klavierkonzert des renommierten Pianisten Rafał Blechacz am 2. Oktober.

Das NDR Elbphilharmonie Orchester will am 6. Oktober das Publikum beim Usedomer Musikfestival begeistern. Foto: Nikolai Lund/NDR
Das NDR Elbphilharmonie Orchester will am 6. Oktober das Publikum beim Usedomer Musikfestival begeistern. Foto: Nikolai Lund/NDR

Am dritten Festivalwochenende wird das einzigartige Musikkabarett der MozART Group am 5. Oktober und das Sinfoniekonzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester am 6. Oktober das Usedomer Publikum begeistern. Den krönenden Abschluss am 12. Oktober bestreitet die NDR Big-Band mit der „Polish Night“. Unterhaltsam wird es zudem am 28. September, wenn der bekannte Schauspieler Devid Striesow Rübezahl-Geschichten erzählen wird.


Usedomer Musikfestival seit 30 Jahren ein Podium der Ostsee

Drei Wochen lang von September bis Oktober präsentiert das Usedomer Musikfestival die Stars und Schätze der Musik des Ostseeraums. Jährlich wechselnde Länderschwerpunkte zeigen dann die ganze musikalische Vielfalt des Nordens Europas. An den besonderen Konzertorten der Insel Usedom lässt das Usedomer Musikfestival so die unvergleichliche Atmosphäre einer weltoffenen, den Staaten des Ostseeraums zugewandten Zwei-Länder-Insel erlebbar werden.

Die musikalischen Reichtümer der Länder und Regionen, die das Meer verbindet, setzt die traditionsreiche Veranstaltungsreihe dafür in stimmungsvollen Kirchen, malerisch gelegenen Schlössern, den prachtvollen Bauten der Kaiserbäder oder in Mecklenburg-Vorpommerns größtem Industriedenkmal in Peenemünde in Szene.

Am 26. September 2024 ist das polnische "Filharmonica Śląska" bei dem Musikfestival auf Usedom zu erleben. Foto: © Karol Fatyga
Am 26. September 2024 ist das polnische „Filharmonica Śląska“ bei dem Musikfestival auf Usedom zu erleben. Foto: © Karol Fatyga

„Das Usedomer Musikfestival bringt nicht nur die Insel, sondern eine ganze Region zum Klingen. In der Tat ist die Kulturinsel Usedom Teil einer großen Familie, die das Baltische Meer eben nicht trennt, sondern verbindet“, sagte die damalige deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anlässlich der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals.

Die Geschichte der Veranstaltungsreihe begann im Jahr 1994. Ziel war es damals, Gästen zu zeigen, wie schön die Insel auch im September, nach dem Ende der Schulferienzeit sein kann.

Intendant Thomas Hummels lädt auf Insel Usedom ein

Der Intendant des Usedomer Musikfestival Thomas Hummel gewann gleich zu Beginn Kurt Masur, Gewandhauskapellmeister in Leipzig und zugleich Chefdirigent des New York Philharmonic, als Schirmherrn. Der stellte zugleich eine Verbindung zur New Yorker Stiftung Young Concert Artists her. Von dort kamen Preisträger des gleichnamigen internationalen Wettbewerbs an den Strand der Pommerschen Bucht. Eine kleine transatlantische Brücke, die bis heute steht.

"Deutsche und Polen teilen sich nicht nur die Insel Usedom miteinander, sondern ein reiches Kulturerbe", sagt Thomas Hummels, Intendant der Usedomer Musikfestspiele. Foto: Usedomer Musikfestspiele
„Deutsche und Polen teilen sich nicht nur die Insel Usedom miteinander, sondern ein reiches Kulturerbe“, sagt Thomas Hummels, Intendant der Usedomer Musikfestspiele. Foto: Usedomer Musikfestspiele

Im Editorial des Inselmagazins „Usedom Aktuell“ (September 2024) richtete sich Intendant Thomas Hummel mit folgenden Worten an die Gäste des Usedomer Musikfestivals: Polen, unser direktes Nachbarland, steht im Zentrum des Usedomer Musikfestivals 2024. Deutsche und Polen teilen sich nicht nur die Insel Usedom miteinander, sondern ein reiches Kulturerbe.

So werden Landschaft, Geschichte sowie Künstler und Künstlerinnen Schlesiens in diesem Herbst eine besondere Rolle auf Usedom spielen: die Schlesische Philharmonie Kattowitz, das Streichquartett sine nomine aus Breslau,die folkloristische Kapela Ochodzita aus den schlesischen Beskiden oder Rübezahl-Geschichten mit Devid Striesow.“


Pommern und Schlesien seien, so Intendant Hummels weiter, durch die Oder miteinander verbunden. Der Fluss führe „vom Riesengebirge zum Stettiner Haff, so wie der vor 250 Jahren geborene Caspar David Friedrich von Pommern zum Malen ins Riesengebirge ging“. Als besondere Überraschungen für das Publikum wies Hummels auf „das junge Polen“ hin und nannte exemplarisch den Countertenor Jakub Józef Orliński sowie das Kasia Pietrzko Trio. Das Programm reiche von der Renaissance in Danzig
bis zur Saxophonmusik der jungen polnischen Komponistin Aleksandra Kaca. „Seien Sie dabei, vertiefen Sie alte Bekanntschaften oder entdecken Sie ein Polen, das ganz neu für Sie ist!“

Das Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristjan Järvi sorgte mit einem Sonderkonzert für einen berauschenden Start in das Usedomer Musikfestival 2024. Foto: © Bernd Possardt
Das Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristjan Järvi sorgte mit einem Sonderkonzert für einen berauschenden Start in das Usedomer Musikfestival 2024. Foto: © Bernd Possardt

Seit 1999 etablierte sich das Usedomer Musikfestival als „Podium der Ostsee“: Jedes Jahr steht nun exklusiv ein Land des Ostseeraums für die Dauer einer Saison im Mittelpunkt des Programms – mit seiner Musik und seinen Musikern. Zehn Länder gehören zum Ostseeraum: Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Russland und Finnland.

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