Bei Großveranstaltungen wie der Europameisterschaft 2024 gehört das Public Viewing zu den unterhaltsamsten Angeboten, sich die Spiele anzuschauen. Am Ostseestrand von Heringsdorf werden alle Begegnungen auf einer Riesen-Leinwand übertragen – beim angeblich schönsten Public Viewing Deutschlands.
Im Vorfeld der diesjährigen Europameisterschaft 2024 kam eine Umfrage zu dem Ergebnis, dass sich die Mehrheit der Deutschen die Fußballspiele lieber von der heimischen Couch anschauen möchte – nur ein Drittel gab an, ein Public Viewing besuchen zu wollen. Gemeinsam mit anderen Fans in der Öffentlichkeit Fußballgucken, Mitfiebern, fröhlich- oder auch mal frustriert sein – das wurde bei der Heim-WM 2006, dem deutschen Sommermärchen, zum Mega-Hype. Damals zeigten die als nüchtern geltenden Deutschen aller Welt, wie ausgelassen sie feiern können. Public Viewing wurde ein Massenphänomen.
Coole Idee für alle “Couch-Potatos”
Daran hat sich 2024 trotz mancher Unkenrufe nicht wirklich was geändert. Überall im Lande haben „Fußballkinos“ unter freiem Himmel Leinwände aufgespannt. Nach dem Traumstart der Nationalmannschaft im Eröffnungsspiel war die Euphorie sofort wieder zu spüren. Neben den üblichen Biergärten, Restaurants, kommunalen Anlagen bieten auch zahlreiche Unternehmen dieses Mitarbeiter-Event an. Berlin als einer der zentralen Spielorte ist Public-Viewing-Hauptstadt, diesmal überraschen die kleinen „Spätis“ in den Kiezen damit, dass sie ein paar Sofas vor ihren Laden gestellt haben – und so das bequeme „Zuhause“-Ambiente auf die Straße holen. Ideal für alle Couch-Potatos.
Schöner kann Fußballgucken nur an der Ostseeküste sein. Die Public Viewing Arenen in Ostseebädern wie Wismar, Kühlungsborn, Rostock-Warnemünde oder auf Usedom sind wahre Traumkulissen. Das Freiluftkino am Heringsdorfer Strand wurde von der BILD jüngst als das „schönste Public Viewing Deutschlands“ betitelt. Und das kann man guten Gewissens unterschreiben: In Heringsdorf wird der Strand zur Tribüne. Das Kaiserbad überträgt alle EM-Spiele, und insgesamt 2500 Fans und Badegäste passen in den Abschnitt vor der Promenade. Der Eintritt ist kostenfrei.
Public Viewing am Heringsdorfer Ostseestrand
Seit 2012 lädt der beliebte Urlaubsort auf Usedom zum Freiluftfußballgucken an der Heringsdorfer Seebrücke ein. Der Fernsehsender ZDF Hatte seinerzeit einen einzigartigen Ort für seine TV-Übertragungen gesucht – und gefunden. Überall in Europa waren damals Bilder Von der spektakulären LED-Leinwand zu sehen, die inmitten der Meereswellen in den Himmel ragte. Sie ist auf zwei Pfeilern inmitten der Meereswellen installiert und hat eine Bildfläche Von 32 Quadratmetern. Gut sichtbar für alle Fußballfans – und für Badegäste. Denn, das ist ja das Tolle, bei diesem Public Viewing kann man in der Halbzeitpause oder auch während der Übertragung mal eben in die erfrischenden Fluten springen.
Übrigens, wenn mal keine EM- oder WM-Spiele laufen, Veranstaltet Heringsdorf an diesem Hauptstrand ein unterhaltsames Sommerkino mit mehreren Filmen täglich. Dann muss man sich vorab Kopfhörer besorgen, anders als beim Public Viewing – und aus Rücksicht auf alle nicht filmaffinen Badegäste gibt es dann keine Übertragung auf Lautsprecher.
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Seebrücke Heringsdorf und Circle Of Life
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten des Kaiserbades zählt die Heringsdorfer Seebrücke, die einen halben Kilometer ins offene Meer führt. Damit ist sie die längste ihrer Art in Kontinentaleuropa. Neu errichtet in den Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts findet sich am Ende der überdachten Flaniermeile ein Restaurant, während am Fuße des Bauwerks eine bunte Ladenpassage auf Kundschaft wartet. Bereits ihre Vorgängerin, die berühmte Kaiser-Wilhelm-Brücke, deren Bauzeit ins letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts fällt, beherbergte Restaurants und Geschäfte. In den 1950er-Jahren brannte das einst als Landungsbrücke für Touristen genutzte Bauwerk ab.
Östlich der Seebrücke Heringsdorf lädt seit 2023 ein beeindruckendes Riesenrad zu Höhenfahrten mit 1A-Ausblick ein. Das Circle of Life, ein dem „London Eye“ nachempfundener Gigant, hat eine Höhe von 50 Metern und bietet in insgesamt 36 vollklimatisierten, geschlossenen Gondeln jeweils bis zu sechs Personen Platz. Inhaber des Heringsdorfer Riesenrads ist der Unternehmer Jens Schmidt aus Velten bei Berlin.
Text: Sirko. Salka
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