Denkt man an die Legenden des deutschen Schlagers, führt kein Weg an Matthias Reim vorbei. Sein rockiger Stil prägt seit 33 Jahren wie kaum ein anderer die Branche und machte ihn zu einem der erfolgreichsten deutschen Künstler. Mit „Verdammt ich lieb dich“ feierte er 1990 seinen Durchbruch. Den Megahit gibt es am 23. April beim Konzert in Neubrandenburg zu hören.
Können Sie sich noch an den Musiksommer 1990 erinnern? Vor 33 Jahren, im Jahr der Deutschen Wiedervereinigung, veröffentlichte die britische Synthiepop-Band Depeche Mode mit Violator ihr erfolgreichstes Album, aus dem sie Hits wie „Enjoy The Silence“, „Policy Of Truth“ und „World In My Eyes“ auskoppelten. US-Sängerin Madonna schickte ebenfalls 1990 mit der „Immaculate Collection“ ihre bis heute meistverkaufte Platte ins Rennen. Die im Frühjahr veröffentlichte Single „Vogue“ sollte ein weiterer Welthit der Queen of Pop auf den internationalen Dancefloors werden.
Matthias Reim verwies Weltstars auf die Plätze
Doch weder Depeche Mode noch Madonna konnten sich in Deutschland gegen einen dato völlig unbekannten Schlagerproduzenten behaupten, der die Weltstars bitter in die Charts-Schranken verwies. „Verdammt ich lieb Dich“ lautete die Titelzeile von Newcomer Matthias Reim, die bald ganz Deutschland in Ost wie in West gleichermaßen lauthals mitsingen sollte.
Dabei hatten sowohl etablierte Schlagersänger, für die Reim das Lied ursprünglich geschrieben hatte, wie auch Plattenfirmen den Song abgelehnt, ihm keine Aussicht auf Erfolg eingeräumt. Was für eine eklatante Fehleinschätzung der sogenannten Musikprofis! Kurzerhand entschied Matthias Reim damals, das Lied selbst einzusingen. Denn er glaubte an den Erfolg. Und damit lag er goldrichtig.
Liebesschnulzen gaben vor Wiedervereinigung den Ton an
Im April 1990 durfte Matthias Reim in der Fernsehsendung „Der große Preis“ von Kultmoderator Wim Thoelke auftreten. Es war die Premiere von „Verdammt ich lieb dich“. Der Song schlug ein wie eine Hit-Granate. Bis in den Herbst hinein war er nicht von Platz eins der deutschen Charts zu verdrängen. Diese rockige Schnulze mochten auch jene jungen Leute, die Schlager eigentlich doof fanden. Der Musiksommer 1990 stand hierzulande allgemein im Zeichen der Liebe.
Denn neben Matthias Reim landeten Sinead O Connor mit „Nothing Compares To You“, Phil Collins mit „Just Aother Day In Paradise“ und die Wildecker Herzbuben mit „Herzilein“ weitere emotinale Evergreens. Vielleicht waren wir Deutschen im Vorfeld der Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990 ein wenig gefühlsduselig. Unbestritten ist, dass in dieser Zeit jede Menge hochklassige Lovesongs produziert worden sind, und selbst das dahinschunkelnde „Herzilein“ war im Sektor der Volksmusik ein Meilenstein.
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„Verdammt ich lieb dich“ singt er in Neubrandenburg
Vom Erfolg beflügelt legte Matthias Reim im selben Jahr mit „Hab geträumt von dir“ nach – auch mit diesem Lied stürmte er die Hitlisten. Sein Debut-Album „Reim“ hat sich bis heute knapp zwei Millionen Mal verkauft. Und die Erfolgs-Single „Verdammt ich lieb Dich“ stolze 1,5 Millionen Mal. In den 2000er-Jahren feierte Matthias Reim dann ein Comeback mit „Reim (2003)“ und „Unverwundbar“ aus dem Jahre 2005. Für die Platte „Uendlich“ gab es 2013 eine Platin-Auszeichnung, und auch das 2019 erschienene Album „MR20“ verkaufte sich mehr als 200.000 Mal.
Am 23. April gastiert Matthias Reim ab 20 Uhr im Neubrandenburger Jahnsportforum. Natürlich dabei ist „Verdammt ich lieb Dich“, mit dem er 1990 seinen musikalischen Durchbruch feierte. 16 Wochen lang hielt sich die erfolgreichste Single-Veröffentlichung der 1990er-Jahre an der Chartspitze und machte ihn über Nacht zum Superstar.
Text: Sirko Salka
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