Im Jahr 2024 feiert der Zoo Rostock sein beeindruckendes 125-jähriges Jubiläum! Seit seiner Gründung im Jahr 1899 hat sich der Zoo zu einem der führenden Tierparks in Europa entwickelt, der jährlich über eine Million Besucher anzieht. Zoodirektorin Antje Angeli im Interview.
Der Zoo Rostock ist nicht nur ein Ort, an dem Tiere aus aller Welt hautnah erlebt werden können, sondern auch eine grüne Oase inmitten der Stadt. Die einzigartige Kombination aus zoologischem und dendrologischem Garten (Gehölzkunde) macht den Zoo besonders attraktiv. Besucherinnen und Besucher spazieren durch einen dichten Wald, während sie auf beiden Seiten des Weges auf artgerecht gestaltete Tieranlagen treffen. Dieses naturnahe Erlebnis, das an einen entspannten Waldspaziergang erinnert, hebt den Zoo von vielen anderen ab.

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Zoo Rostock: Tradition trifft auf Moderne
Zoodirektorin Antje Angeli beschreibt treffend die einzigartige Qualität des Zoos: „Der Rostocker Zoo blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Unser großer, denkmalgeschützter Bereich ist etwas ganz Besonderes“. Seit 2020 leitet Angeli den Zoo Rostock, der in einem zum Stadtgebiet gehörenden Wald liegt. „Wir verbinden Tradition und Innovation. Wir möchten an Bewährtem festhalten, uns aber gleichermaßen weiterentwickeln – zum Wohl unserer Tiere und für unsere Besucherinnen und Besucher.“
Ein Highlight ist das Darwineum, ein modernes Erlebnis- und Wissenszentrum, das auf 20.000 Quadratmetern die Evolution des Lebens auf der Erde zeigt. Hier erfahren die Besucher anschaulich und interaktiv alles über die Entstehung des Lebens, von den Ursprüngen in der Urzeit bis hin zur Gegenwart. Das Darwineum im Zoo Rostock, das 2012 eröffnet wurde, beherbergt eine Vielzahl faszinierender Tierarten, darunter Menschenaffen wie die Flachlandgorillas, tropische Vogelarten sowie Reptilien.

Der Zoo Rostock setzt auf Nachhaltigkeit und modernste Tierschutzstandards. Viele Gehege wurden in den letzten Jahren erweitert und naturnah umgestaltet, um den Tieren ein artgerechteres Leben zu ermöglichen. Zudem engagiert sich der Zoo in zahlreichen internationalen Zuchtprogrammen und Naturschutzprojekten, die zum Erhalt bedrohter Tierarten beitragen.
Europas bester Zoo feiert 2024 rundes Jubiläum
Zum 125-jährigen Jubiläum sind besondere Veranstaltungen und Programme geplant, die sowohl die historische Bedeutung als auch die Zukunft des Zoos hervorheben sollen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die lange Tradition und innovative Ausrichtung des Zoos zu feiern. Entdecken Sie den Rostocker Zoo im Jubiläumsjahr und erleben Sie 125 Jahre beeindruckende Geschichte, umfassenden Tierschutz und einzigartige Naturerlebnisse!
Warum der Zoo Rostock zu den besten in Europa gehört, erzählt Zoodirektorin Antje Angeli im folgenden Interview.
Zoodirektorin im Interview
Der Zoo Rostock gilt als einer der besten Zoos in Europa. Was macht heutzutage einen zeitgemäßen Zoo aus? Und in welchen Bereichen ist Rostock seit Jahren top?
Antje Angeli: Moderne Zoos sind Zentren für Natur- und Artenschutz. Gleichzeitig sind sie wichtige Standorte für Forschung und Wissenschaft. Mit ihrem wertvollen Tierbestand und dem Know-how der Beschäftigten stellen sie ein einzigartiges Potential für die Erhebung wissenschaftlicher Daten dar. Darüber hinaus sind Zoos wichtige Umweltbildungszentren. Unsere Aufgabe ist es, unsere Besucherinnen und Besucher für den Schutz der Umwelt, in der wir leben, zu sensibilisieren.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Natur- und Artenschutzorganisationen zusammen und unsere Zootiere sind Botschafter für ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Wenn unsere Besucherinnen und Besucher den Zoo verlassen, soll ihr Besuch bei uns nachhallen und zum Nachdenken anregen. Zum Nachdenken darüber, wie man eventuell sein Leben ändern kann, um mehr zum Schutz von Lebensräumen und Ökosystemen und somit zum nachhaltigen Natur- und Artenschutz beizutragen.
Der Rostocker Zoo blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Unser großer, denkmalgeschützter Bereich ist etwas ganz Besonderes. Gleichzeitig sind wir nicht nur zoologischer, sondern auch dendrologischer Garten und liegen im Wald. Unsere Besucher haben das Gefühl, sie machen einen Waldspaziergang mit Tieranlagen rechts und links des Weges.
Wir verbinden Tradition und Innovation. Wir möchten an Bewährtem festhalten, uns aber gleichermaßen weiterentwickeln – zum Wohl unserer Tiere und für unsere Besucherinnen und Besucher.
Darwineum, Polarium – oder welche Tierhallen/welches Gehege sonst – werden von Gästen besonders gut angenommen?
Antje Angeli: Das Darwineum und das Polarium sind natürlich besondere Highlights. Die Verbindung von hochmoderner Tieranlage und musealem Teil ist außergewöhnlich und bietet unseren Gästen neben einzigartigen Tiererlebnissen eine Vielzahl an Informationen. Im Darwineum, im Polarium und in vielen anderen unserer Anlagen verbinden wir unsere Tierhaltung mit unserem Leitgedanken, dem Natur- und Artenschutz. So werden ergänzend zu den zahlreichen Informationen zu den Tierarten konkrete Artenschutzprojekte präsentiert, mit denen der Zoo Rostock zusammenarbeitet.
Dies sind zum Beispiel Polar Bears International (PBI) und Sphenisco e.V. im Polarium oder Berggorilla und Regenwald Direkthilfe e.V. und Orang-Utans in Not e.V. im Darwineum. Aber auch über unsere lebendigen Museen hinaus hat der Zoo viele wunderschöne Tieranlagen, an den Besucherinnen und Besucher verweilen können. Immerhin gibt es in der weitläufigen Parklandschaft unseres Zoos insgesamt ca. 6.500 Tiere zu entdecken.
Über welchen jüngsten Nachwuchs im Zoo haben Sie sich besonders gefreut?
Antje Angeli: Jedes Jungtier ist etwas ganz Besonderes. Gerade im Frühjahr kommen im Zoo viele Jungtiere zur Welt. So konnten wir uns in diesem Jahr bereits über kleine Pinguine, Elche, Rentiere, über eine Litschi-Moorantilope oder ein Wisent freuen. Über unseren Zuchterfolg bei den Beos freue ich mich sehr. Die Nachzucht dieser monogam lebenden und in der Partnerwahl sehr wählerischen Tiere ist besonders schwer und damit sind die Vögel in Zoos auch recht selten zu sehen.
Mittels der Koordination des im Vogelpark Marlow geführten „Dating-Centers“ für Beos, indem sich harmonierende Beo-Paare finden können, haben auch wir unser Brutpaar erhalten und können uns nun über das Ergebnis freuen. Damit konnten wir dazu beitragen, die Zoopopulation dieser bedrohten Tierart zu stabilisieren. Darüber hinaus sind unsere Jungtiere auch ein Zeichen dafür, dass es unseren Tieren bei uns im Zoo gut geht und sie sich wohl fühlen.