Die weite Ostsee, der urwüchsige Wald, wohlige Wellness-Oasen und gutes Essen: Mecklenburg-Vorpommern genießen Urlauber längst mit allen Sinnen. Davon können sich die Einheimischen in Sachen Erholung sogar noch eine Scheibe abschneiden.
Mecklenburg-Vorpommern hat kilometerlange Strände, uralte Wälder, weite Seenlandschaften, romantische Kreidefelsen, herrlich schöne Küstenabschnitte und historische Stadtzentren. Das, was Einheimische tagein tagaus wie selbstverständlich umgibt, lieben unzählige Touristen aus ganz Deutschland an MV und genießen es an nur wenigen Urlaubstagen. Malerische Landschaften, entschleunigte Lebensart und maritime Gaumenfreuden gehören zum Lifestyle in Meckpomm. Vielen Einheimischen ist gar nicht bewusst, in was für einem Paradies sie da eigentlich leben.
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Urlaubsparadies
Unzählige Besucher aus Berlin, Hamburg und ganz Deutschland wissen es hingegen längst. Man trifft sie auf den Inseln Usedom, Hiddensee, Rügen oder an der Seenplatte, auf den Bio-Bauernhöfen und Natur-Campingplätzen, auf Open-Air-Konzerten und Kanu-Touren, in Sterne-Restaurants, an Fischbuden. Die meisten Urlauber sind Wiederholungstäter – der Besucherstrom reißt nicht ab. Knapp 30 Millionen Übernachtungen konnte Meckpomm 2017 verbuchen. Und das hat gute Gründe…
Ein Hauch Freiheit liegt in der Luft über Mecklenburg-Vorpommern, die zart über die Wangen streicht und den Kopf mal wieder richtig freimacht. Das Meer braust im ewigen Rhythmus der Wellen, Möwen kreischen. In der Ferne gleiten Boote und schwere Tanker über die See. Exakt 1712 Kilometer – so lang zieht sich die Ostseeküste in MV, die für Strandurlauber ein Höchstmaß an Entspannung, aber auch viel Action bietet.
„Für mich ist die Ostsee ein magischer Ort“, sagt Ines Rausch, die in Barth die Hafen-Galerie „Meeres-Rausch“ betreibt. Aus Strandschätzen wie Treibholz oder Muscheln fertig sie Spiegel, Bilderrahmen und andere schöne Dinge. „Wenn ich am Meer bin, spüre ich, wie das Glück mich umarmt“, schwärmt Rausch, deren Meeresdeko längst nicht nur Touristen kaufen.
Landschaften wie in Kanada und Schweden
Menschen, die auch Süßwasser mögen, besuchen die Mecklenburgische Seenplatte rund um die Müritz im Süden des Landes. Rund 1000 durch Schleusen und kleine Flüsse verbundene Seen bilden das größte zusammenhängende Seengebiet Europas, die Müritz ist mit 112,6 Quadratkilometern das flächengrößte Binnengewässer Deutschlands. Neben sehr viel Wasser wäre da aber auch noch sehr viel Wald. Eine Landschaft wie die in Mecklenburg-Vorpommern gibt es in Deutschland kein zweites Mal, aber sehr ähnlich in Kanada und Schweden. Ein Viertel des Landes ist bewaldet, was erheblich zu mildem Reizklima und schadstoffarmer Luft beiträgt.
In Mecklenburg-Vorpommern leben nur halb so viele Menschen wie in Berlin auf einer Fläche, die 25 Mal so groß ist wie die Hauptstadt. Hier hat die Natur viel Platz, um sich zu entfalten. Es gibt seltene Pflanzen und Tiere wie Otter, Seeadler und Mops-Fledermaus. Das Unesco Biosphären-Reservat Schaalsee oder der Schlosspark Ludwigslust sind wahre Paradiese.
Deutschlands ältester Buchenwald findet sich in der Feldberger Seenlandschaft. Großfürst Georg von Mecklenburg-Strelitz hat ihn vor 150 Jahren auf den Namen „Heilige Hallen“ getauft. Der Adlige stellte den 25 Hektar großen Wald für alle Zeiten unter Schutz. Erstaunlicherweise hat sein Wort überdauert. Besucher betreten die „Heiligen Hallen“ auf eigene Gefahr und sind angewiesen, sich an den Wanderweg zu halten. Auch Führungen finden statt.
Buchenwälder sind Gesundheits-Granaten
Auf der Insel Usedom wurde vor einiger Zeit der 187 Hektar große Heringsdorfer Küstenwald zum ersten Kur- und Heilwald Europas gekürt. Die Buchenwälder produzieren viel Sauerstoff und halten die Waldluft staubarm. Ein medizinisches Gutachten bestätigt die heilende Wirkung dieses Waldes. Besonders Atemwegs-, Haut- und Gelenkerkrankungen sollen auf das besondere Klima anspringen.
Vor mehr als 200 Jahren entstand mit Heiligendamm Deutschlands erstes Seeheilbad. Und der Nordosten ist nach wie vor erste Adresse für diejenigen, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Von Thalasso-Angeboten entlang der Küstenabschnitte über Heilkreide-Anwendungen auf Rügen, Moorpackungen in Bad Doberan bis hin zur Thermalsole Waren (Müritz) reicht das Angebot. Im Land gibt es 150 Wellnesshotels – einer Viertel aller vom Deutschen Wellnessverband zertifizierten Häuser.
Allein die Luft ist eine Wohltat. Die Emissionswerte liegen bei einem Drittel der deutschen Durchschnittswerte. Kleinste Wassertröpfchen, die sich in der Luft direkt am Strand sammeln – maritimes Aerosol genannt -, lindern Husten, das Meeresklima regt Lunge und Atemwege an.
MV tut gut und schmeckt gut
Mecklenburg-Vorpommern tut aber nicht nur gut – es schmeckt auch hervorragend. Mit acht ausgezeichneten Lokalen hat das Bundesland die meisten Michelin-Sterne-Restaurants im Osten. Es wird viel mit regionalen Produkten gekocht, mit Vorliebe verwenden die Köche Fisch aus der Ostsee und Wild aus heimischen Wäldern. Hirschrücken mit geschmorten Wurzeln und Chorizo-Gnocchi oder Meeräsche mit Schaum von Rügen-Apfel und Steckrübenpüree verwöhnen den Gaumen. Mutigere legen sich als Dessert auch mal eine Praline aus Ziegenkäse mit Rotweinbirne und Sanddorn-Mousse auf die Zunge.
Es muss aber gar nicht die hohe Kochkunst sein. In zahlreichen Bauernhöfen lassen sich auch sehr gut regional-ländliche Gerichte schlemmen. Mancherorts können Besucher ihre eigene Wurst oder Fruchtaufstriche herstellen. „Das Schöne ist, dass man die Auswahl hat vom guten Gasthof über gut bürgerliche Küche bis zur Sternegastronomie“, sagt Holger Gniffke, Koch und Veranstalter des Burmé-Festivals in Penzlin.
Schweriner Schloss ist ein Juwel
Das Schweriner Schloss scheint mit einem Zauberstab aus den Seiten eines Märchens herausgelöst und auf die Insel gebettet worden zu sein. Wie ein Juwel liegt es mit verzierten Giebeln und hohen Türmen im Herzen der Landeshauptstadt, eingerahmt von Burg- und Innensee. Das ehemalige Residenzschloss gilt als einer der bedeutendsten Bauten des Historismus. Highlight: der imposante Thronsaal. Einen Steinwurf entfernt liegt der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis. Mit 117,5 Metern besitzt er den höchsten Kirchturm Ostdeutschlands.
Weltkulturerbe Wismar und Stralsund
Ebenso sehenswert: die historischen Altstädte von Wismar und Stralsund, die im Jahr 2012 in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen wurden. Rekorde werden in Ribnitz-Dammgarten gebrochen. Die mit 178,64 Metern längste Bernsteinkette der Welt ist im Bernstein-Museum zu sehen. Mehr als 20.000 Schmucksteine sind auf einem dünnen Stahlseil aufgereiht. Im sonnendurchfluteten Eingangsbereich des Museums leuchtet das Gold der Ostsee besonders schön…
Text: Martin Lindner
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