Paradiesische Stille, ein idyllischer Urlaub am Drewitzer See – für den ehemaligen Staatschef der DDR Erich Honecker war das nichts. Er besuchte seine Jagdresidenz in Mecklenburg-Vorpommern nur selten. Heute erfreut sich das Van der Falk Naturresort Drewitz großer Beliebtheit bei Naturfreunden.
Urlaub am Drewitzer See in Mecklenburg-Vorpommern? Den jungen Leuten vom Christlichen Jugenddorfwerk hat es gar nicht gefallen. Erich Honecker nicht so richtig, er kam nur ein paarmal. Die Schorfheide war ihm lieber. Die Rede ist von der Jagdresidenz direkt am Drewitzer See, mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte. Die hatte Staatssicherheitschef Erich Mielke 1982 für Staatschef Erich Honecker bauen lassen. Mitten in eine Einsamkeit, die man in Mitteleuropa nicht für möglich hält.
Und genau diese Einsamkeit störte gleich nach der Wende die rund 70 jungen Leute, die unter dem Dach des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) hier einen Beruf erlernen sollten.
Honecker-Palast am Drewitzer See
Denn die nunmehr ehemalige Jagdresidenz am Ostufer des Drewitzer Sees liegt so einsam, dass sich hier wahrscheinlich nicht einmal Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Folglich war über eine Distanz von mindestens 15 Kilometern absolut nichts los, was für die jungen Leute in deren Freizeit für Abwechslung gesorgt hätte.
Lang lang ist es her: In der Wendezeit zogen aufgebrachte Bürger nach Drewitz, um sich den „Honecker-Palast“ anzusehen, der aber lediglich ein schönes, großes reedgedecktes Anwesen war. Am 13. Juni 1990 beschloss der Kreistag von Waren, das Objekt an das CJD zu vergeben, aber schon im August 1994 wurde die Einrichtung in der Drewitzer Einsamkeit wieder geschlossen.
Urlaub am Drewitzer See ist ein Geheimtipp
Heute befindet sich dort das „Van der Valk Naturresort Drewitz“, das auf einer Fläche von 14 Hektar Urlaub für Naturfreunde anbietet, die Einsamkeit und Stille lieben.
Aber nicht nur für sie ist das Naturschutzgebiet Drewitzer See ein interessanter Ausflugstipp. Wenn sie denn das Auto stehen lassen und Rad fahren oder wandern wollen. Denn Kraftfahrzeuge sind am See ebenso verboten wie Motorboote auf dem See. Das sorgt für wunderbare Ruhe am See, der fast vollständig von Wald umgeben ist.
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Darum gibt es hier Nährstoffeintrag von gedüngten Feldern ebenso wenig wie kommunale Abwässer. Der See ist 4,6 Kilometer lang und zwischen 200 und 2000 Meter breit. Er hat eine Fläche von 6,9 Quadratkilometern und ist damit so groß wie der Müggelsee, der größte Berliner See. Den Drewitzer See umgibt das „Naturschutzgebiet Drewitzer See“ mit Lübowsee und Dreiersee als Teil des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide.
Drewitzer See stammt aus der Eiszeit
Er ist ein sehr kalkhaltiger Klarwassersee, der nicht direkt mit anderen Seen verbunden ist. Der Drewitzer See entstand aus einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne. Er wird von kalkreichem Grundwasser durchströmt, hat keinen natürlichen oberirdischen Zu- oder Abfluss und ist geradezu sensationell klar. Das Westufer wird von der Bundesautobahn 19 Berlin – Rostock tangiert.
Mit dem Auto kommt man über die A 19, Abfahrt Malchow, bequem in die Nähe des Drewitzer Sees. Den Wagen kann man zum Beispiel in Nossentiner Hütte oder Sparow stehen lassen, von dort ist es nur ein paar Minuten zur Badestelle am Südufer des Sees. Ansonsten darf man nur noch an wenigen Badestellen am Ostufer des Sees baden, sie sind nur per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar. Weitere Informationen zum Urlaub am Drewitzer See finden Sie bei Van der Valk Drewitzer See.
Text: Hartmut Nieswandt
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